Wiener Moderne

Der Kuss (Gustav Klimt, 1907–1908)
Das Looshaus von Adolf Loos (1909)

Die Wiener Moderne bezeichnet das Kulturleben in der österreichischen Hauptstadt um die Jahrhundertwende (von etwa 1890 bis 1910). Vor dem Ersten Weltkrieg und dem anschließenden Zerfall der Habsburgermonarchie kam es in Wien zu einer bedeutenden Blütezeit in der Philosophie, Malerei, Architektur, Musik und Literatur, aber auch in der Mathematik, der Medizin und den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. International wird auch der Begriff Wien um 1900 bzw. Vienna 1900 verwendet.

Die Wiener Moderne entstand als Gegenströmung zum Naturalismus und wollte der in diesem vorherrschenden Maxime des naturgetreuen Abbildens realer Umstände die „Kunst um der Kunst willen“ (französisch l’art pour l’art) entgegensetzen. Das Ergebnis war ein Stilkonglomerat, beeinflusst von vielfältigen, teils widersprüchlichen Strömungen des Fin de Siècle in Europa. So waren bedeutende Zentren der Moderne Paris, Berlin, Sankt Petersburg und Mailand. Die internationale Entdeckung und Erforschung der Wiener Moderne begann in den 1970er Jahren.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search